Empfehlungen für Jurys

1.  Zeitbegrenzung und Art des Texts

Ein deutlich zu langer Vortrag kann vom Vorsitzenden der Jury abgebrochen werden. Die Länge des Texts führt nicht zu Abzügen, es sei denn, die Jury konnte sich aufgrund der Kürze des Vortrags kein klares Urteil bilden.

Falls ein vorgetragener Text nicht den in Punkt 4. der Regeln genannten Kriterien (Art und Länge des Texts) entspricht, kann dem Teilnehmer der erste Platz beim lokalen und beim Kreisentscheid unter der Bedingung zugesprochen werden, dass er auf der nächsten Ebene einen anderen Text vorträgt.

 

2.   Entscheidungsfindung

Da die Ergebnisfindung der Jury auf unterschiedlichen subjektiven Eindrücken beruht, sollte die Entscheidungsfindung im Gespräch stattfinden und von herausragenden Leistungen – und nicht von einer bloßen Punktauswertung – ausgehen. Am Ende der Beratung sollten den Teilnehmern nur die Platzierungen (1., 2., 3., ...), nicht aber die einzelnen Punktzahlen mitgeteilt werden.

 

3.  Aufschlüsselung der Bewertungskriterien

 

  • Lesetechnik (Tempo, Lesefehler, Souveränität im Umgang mit Fehlern, angemessene Mimik und Gestik)
    Der Text soll in angemessenem Tempo flüssig vorgetragen werden. Mit Fehlern soll souverän umgegangen werden. Der Lesevortrag soll durch angemessene Mimik und Gestik unterstützt werden. Auswendiger Vortrag und übertriebenes Gestikulieren können – ebenso wie ein unangemessen steifer Vortrag – zu Abzügen führen.
  • Betonung (Satzmelodie, erkennbares Textverständnis)
    Der Text soll möglichst flüssig und mit ausgeprägter Sprachmelodie vorgetragen werden. Die Betonung soll die Dramatik des Texts widerspiegeln

  • Aussprache (authentisches Platt)
    Die Aussprache soll zum einen deutlich, zum anderen phonetisch korrekt sein in dem Sinne, dass sie sich von der hochdeutschen erkennbar abhebt und dass Besonderheiten des Niederdeutschen erkennbar sind, z. B. niederdeutsche Aussprache von „he“ statt englisch „he“, Aussprache von Doppelvokalen (Diphthongen), ggf. die Unterscheidung von dumpfem und klarem „a“ oder andere regionale Spezifika. Der Textvortrag in lokaler Mundart ist zu honorieren, auch wenn die persönliche Mundart des Sprechers nicht die regionale Mundart des Veranstaltungsortes oder des Jurymitgliedes ist.