1. Auswahl der Texte
Jede/r Teilnehmer/in darf sich seinen Text selbst aussuchen. Bei www.schoolmester.de oder auf den Internetseiten der Landschaftsverbände kannst du viele Vorschläge in verschiedenen Sprachvarianten finden. Vielleicht kennst du ja jemanden, der dir selber eine plattdeutsche Geschichte aufschreibt. Oder du schreibst eine Geschichte auf Hochdeutsch, und jemand übersetzt sie dir ins Plattdeutsche. Wichtig ist für die Teilnahme am Wettbewerb, dass das Vorlesen zwischen drei und fünf Minuten dauert. Falls das nicht passt, kann man den Text ein bisschen kürzen oder ein paar Sätze hinzudichten.
2. Trainer
Wer jemanden kennt, der Platt kann, hat es gut: Bitte jemanden, mit dir zu üben, also dein Trainer zu werden. Am besten trefft ihr euch regelmäßig, um zusammen zu trainieren. Sage deinem Trainer, dass er sich nicht davor scheuen soll, dich immer wieder zu verbessern. Schließlich willst du es doch gut lernen, oder? Wenn du niemanden kennst, der mit dir lesen üben würde, dann rufe beim nächsten Heimatverein oder beim Plattdeutsch-Verein an, frage Nachbarn, ob sie Platt können, oder rufe bei der Stadtverwaltung oder beim Landkreis an und frage nach der Telefonnummer des Plattdeutschbeauftragten. Vielleicht wissen sie jemanden, der dich vorwärtsbringt.
3. Aussprache
Wenn du selbst noch kein Platt kannst, solltest du versuchen, das Platt zu lernen, das dein Trainer spricht. Plattdeutsch wird in jedem Ort oder sogar von jedem „Plattsnacker“ anders gesprochen. Mit anderen Worten: Das „richtige“ Platt gibt es gar nicht, es ist überall unterschiedlich. Und gerade das ist das Besondere daran: Wer sich mit Platt auskennt, kann sogar an der Aussprache erkennen, woher ein Plattsnacker kommt. Am besten ist es also, ihr schreibt den Text in das Platt deines Trainers um. Dafür kann man diesen Text auch abtippen oder herunterladen und ihn in einem Textverarbeitungsprogramm anpassen. Oder ihr lasst den Text so stehen, wie er ist, und lest einfach so, wie dein Trainer es kennt.
4. Zu den Bewertungskriterien
Grundsätzlich gelten dieselben Kriterien wie beim hochdeutschen Vorlesen: Flüssigkeit, gute Betonung, Wechsel zwischen Laut und Leise usw. spielen eine Rolle. Gut ist es, gelegentlich Blickkontakt zum Publikum aufzunehmen, ohne den Eindruck zu erwecken, dass man den Text auswendig nacherzählt. Die Unterarme dürfen sich bewegen (Gestik), ebenso kann der Gesichtsausdruck dem Verlauf der Geschichte angepasst werden (Mimik). Es soll aber keine „Show abgezogen“ werden.
Auf richtige Aussprache wird Wert gelegt. Wer z.B. „he“ wie das englische Wort als „hi“ und nicht als „häj“ (oder wie es vor Ort ausgesprochen wird) liest, bekommt Punkte abgezogen. Wichtig ist auch, ob man bestimmte Klänge, die es im Hochdeutschen nicht gibt, aussprechen kann, z. B. dass man „Schöler“ – je nach regionaler Variante – als „Schöjler“ oder anders liest. Wer es schafft, die Mundart seines Heimatortes oder seines Trainers zu übernehmen, wird besonders mit Punkten belohnt.
5. Der Auftritt
Schön wäre es, wenn man auf Platt sagen kann, wie man heißt, woher man kommt und welche Geschichte man vorliest, z. B.: „As ji al hört hebbt, bün ick Lara Spiller ut Melbeck. Ick lees Jo nu de Geschicht Afsapen vun Erhard Brüchert vör. Wenn se jo nich gefallt, denn beschwert jo bi’n Autor.“ Oder: „Ick bün Kevin Müller ut Snevern. Mi hett de Geschicht Appeldwatsche Pappköpp vun ... goot gefullen. Dorüm lees ick jo de nu vör.“
Nach dem Lesen bekommt man Fragen zum Text gestellt. Natürlich kannst du auf Hochdeutsch antworten, wenn du noch nicht so gut Platt sprechen kannst.
Kannst keen Platt, fehlt di wat!